Fernsehhersteller verwenden oft verwirrende Fachbegriffe für ihre Produkte. Hier finden Sie eine Anleitung, die erklärt, was Samsung Motion Rate, Sony MotionFlow und LG TruMotion ist.
Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Fernseher waren, sind Ihnen wahrscheinlich Begriffe wie Samsung Motion Rate 120, Sony MotionFlow 960, LG TruMotion 240 usw. begegnet, und Sie haben sich gefragt, was das alles bedeutet.
Kurz gesagt, diese Funktionen verwenden entweder Bildwiederholfrequenz-Interpolation oder Schwarzbild-Einfügung, um die Bewegungsschärfe auf Ihrem Fernseher zu verbessern.
Am verwirrendsten ist, wenn Fernsehhersteller solche Funktionen als “Motion Rate 120” bewerben, was Menschen in die Irre führen könnte, dass der Fernseher eine native Bildwiederholfrequenz von 120 Hz hat.
Stattdessen ist es ein 60-Hz-Fernseher, der 120 FPS (Frames pro Sekunde) simulieren kann.
Der Grund dafür ist einfach – Marketing. Zum Beispiel könnte man denken, dass “MotionFlow 960” besser ist als “TruMotion 240” oder “Simulated 120 FPS” einfach aufgrund der höheren Zahl, wenn in Wirklichkeit diese Funktionen im Grunde gleich sind.
Simulierte Fernsehbildwiederholfrequenz
Da einige Fernsehhersteller die tatsächliche Bildwiederholfrequenz nicht in den technischen Daten angeben, müssen Sie nach einem detaillierten Testbericht des Fernsehers suchen, wenn Sie sowohl die maximal unterstützte native Bildwiederholfrequenz bei einer bestimmten Auflösung als auch die effektive/simulierte Bildwiederholfrequenz wissen möchten.
Was ist BFI (Black Frame Insertion)?
Fernsehfunktionen wie Sony MotionFlow XR können die Bewegungsschärfe verbessern, indem zwischen den eigentlichen Einzelbildern vollständig schwarze Bilder eingefügt werden. Da dies nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert, bemerken Sie das schwarze Bild nicht, während sich schnell bewegende Objekte klarer abbilden.
Der Nachteil ist, dass das Bild weniger hell ist, wenn diese Funktion aktiviert ist.
Einige Gaming-Monitore mit Bewegungsunschärfe-Reduzierungstechnologie verwenden eine ähnliche Methode namens Backlight-Strobing, bei der das Hintergrundlicht ein- und ausgeschaltet wird, um ein flüssigeres Betrachtungserlebnis zu bieten.
Was ist Bildwiederholfrequenz-Interpolation (Seifenopern-Effekt)?
Die Bildwiederholfrequenz-Interpolation funktioniert ähnlich wie BFI, aber anstatt schwarzer Bilder generiert der Fernsehprozessor auf der Grundlage des vorherigen und des nächsten Bildes “falsche” Zwischenbilder.
Die meisten Menschen mögen diese Funktion nicht, da sie alles künstlich aussehen lässt und an Fernsehseifenopern erinnert, weshalb diese Funktion auch als “Seifenopern-Effekt” bezeichnet wird.
Auf der anderen Seite bevorzugen einige Menschen es, diese Funktion bei der Wiedergabe von Sport oder Inhalten mit hoher Bildrate zu verwenden.
Fazit
Da Fernsehhersteller bei bestimmten Anzeigespezifikationen in der Regel unklar sind, sollten Sie immer nach gründlichen Fernsehtests suchen und die native Panel-Bildwiederholfrequenz, die effektive Bildwiederholfrequenz und die vom Fernseher verwendete Technologie zur Erhöhung der Bildrate überprüfen.
Was ist die native Bildwiederholfrequenz beim Fernseher?
Die native Bildwiederholfrequenz gibt an, wie oft das Display pro Sekunde das Bild aktualisieren kann. Sie wird in Hertz (Hz) gemessen.
Bei modernen Fernsehern liegt die native Bildwiederholfrequenz in der Regel zwischen 50 und 240 Hz.
Warum ist die native Bildwiederholfrequenz wichtig?
Eine höhere native Bildwiederholfrequenz kann Bewegungen auf dem Bildschirm flüssiger und schärfer darstellen. Dies ist besonders bei schnellen Sportarten oder Action-Filmen von Vorteil.
Allerdings ist die native Bildwiederholfrequenz nicht das Einzige, was die Bewegungsschärfe bestimmt. Auch die Qualität der Bildinterpolation und Schwarzbildeinfügung spielen eine wichtige Rolle.
Gebräuchliche native Bildwiederholfrequenzen
- 50 Hz – Standard in Europa.
- 60 Hz – Standard in Nordamerika und Teilen Asiens.
- 100 Hz / 120 Hz – Moderne Full-HD- und 4K-Fernseher.
- 240 Hz – Highend 4K Fernseher.
Die meisten Inhalte sind mit 24, 25 oder 30 FPS (Frames pro Sekunde) aufgenommen. Daher ist bei Fernsehern mit 50 oder 60 Hz die native Bildwiederholfrequenz ausreichend.
Eine höhere native Bildwiederholfrequenz bietet nur Vorteile, wenn der Quellinhalt ebenfalls mit einer sehr hohen Bildrate aufgenommen wurde, wie etwa bei bestimmten Sportübertragungen.
Simulierte Bildwiederholfrequenz
Viele Hersteller bewerben ihre Fernseher mit einer “simulierten” Bildwiederholfrequenz wie 100 Hz oder 200 Hz.
Dies bezieht sich nicht auf die native Bildwiederholfrequenz des Displays, sondern auf die Bildverbesserungstechnologien des Fernsehers. Mithilfe von BFI oder Interpolation können aus einem 60 Hz Signal etwa 120 simulierte FPS erzeugt werden.
Die simulated Bildwiederholfrequenz ist also kein echter Indikator für die Bildqualität. Sie können am besten anhand von Testberichten beurteilen, wie gut ein Fernseher Bewegungen darstellen kann.
Fazit
Die native Bildwiederholfrequenz ist ein wichtiger Faktor für die Bewegungsschärfe bei Fernsehern. Sie gibt an, wie oft das Display pro Sekunde ein neues Bild zeichnen kann.
Allerdings sagt eine höhere native Bildwiederholfrequenz allein nicht alles über die Bewegungsperformance aus. Achten Sie daher auch auf Testurteile zur Interpolations- und Schwarzbildunterdrückungsqualität.
Was ist der Unterschied zwischen 50 Hz und 60 Hz Fernsehern?
In Europa senden Fernsehsender normalerweise mit 50 Hz, während in Nordamerika und Teilen Asiens 60 Hz verwendet werden. Dies hat historische Gründe.
Was bedeutet das für den Fernsehkauf?
50 Hz vs. 60 Hz – Was ist der Unterschied?
Bei 50 Hz wird das Bild 50 Mal pro Sekunde aktualisiert, bei 60 Hz entsprechend 60 Mal.
Mit 60 Hz können Bewegungen daher etwas flüssiger dargestellt werden. Der Unterschied ist aber bei den meisten Inhalten nur geringfügig bemerkbar.
Problematisch kann es werden, wenn Sie einen 60 Hz Fernseher in Europa betreiben. Da hier die Sendesignale 50 Hz verwenden, kann es zu einer unsauberen Bildwiederholung kommen.
Umgekehrt können bei einem 50 Hz Fernseher in einem 60 Hz-Netz leichte Flimmer-Effekte auftreten.
Empfehlung: Fernseher mit 100/120 Hz kaufen
Moderne Full-HD und 4K Fernseher bieten üblicherweise eine native Bildwiederholfrequenz von 100 Hz oder 120 Hz.
Diese Geräte funktionieren sowohl mit 50 Hz als auch 60 Hz Sendesignalen einwandfrei.
Die integrierte Bildverbesserung sorgt dafür, dass das Bild optimal an die Signalquelle angepasst wird.
Sie sind daher die bessere Wahl, da sie uneingeschränkt in allen Märkten verwendet werden können.
Achten Sie beim Kauf nur darauf, dass die nativen 100/120 Hz auch wirklich vom Displaypanel unterstützt werden und nicht nur simuliert sind.
Fazit
- Bei Fernsehern mit 50 Hz vs. 60 Hz Bildwiederholfrequenz gibt es kleine Darstellungsunterschiede.
- Probleme können auftreten, wenn Signalquelle und Fernseher nicht übereinstimmen.
- Am flexibelsten sind Geräte mit 100 / 120 Hz, da sie mit beiden Signalstandards funktionieren.
Was ist Local Dimming beim LCD-Fernseher?
Local Dimming ist eine Technologie, die den Kontrastumfang und Schwarzwert von LCD-Fernsehern verbessert. Hier erfahren Sie, was es damit auf sich hat und welche Vorteile es bringt.
Wie funktioniert Local Dimming?
LCD-Displays selbst emittieren kein Licht, sondern nutzen eine Hintergrundbeleuchtung. Bei günstigen Fernsehern ist diese gleichmäßig über den ganzen Bildschirm verteilt.
Mit Local Dimming wird der Bildschirm in mehrere Zonen aufgeteilt. Die Hintergrundbeleuchtung kann dann in jeder Zone separat ein- und ausgeschaltet werden.
So kann in dunklen Bildbereichen die Hintergrundbeleuchtung gedimmt werden, um ein tiefes Schwarz zu erzeugen. In hellen Zonen bleibt sie weiterhin voll aktiv.
Mehr Kontrast durch Local Dimming
Da die Beleuchtung gezielt gedimmt werden kann, liefert Local Dimming einen hohen Kontrastumfang mit tiefem Schwarz und intensivem Weiß.
Ohne Local Dimming wirkt das Schwarz auf einem LCD-Fernseher grau und das Bild flach.
Local Dimming ermöglicht echte Schwarzwerte und eine plastischere Darstellung.
Wie viele Dimming-Zonen?
Je mehr Dimming-Zonen, desto präziser kann die Hintergrundbeleuchtung an das Bild angepasst werden.
Günstige Fernseher bieten nur wenige Dutzend Zonen. Highend-TVs unterteilen den Bildschirm in mehrere Hundert Zonen oder erreichen sogar fast pixelgenaues Dimming.
Allerdings ist auch die Bildverarbeitungsqualität entscheidend. Mehr Zonen bringen nur mit einer guten Algorithmik den vollen Nutzen.
Fazit
- Local Dimming mit intelligenter Ansteuerung der Hintergrundbeleuchtung sorgt für hohen Kontrast und tiefes Schwarz auf LCD-Fernsehern.
- Es ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal, auf das Sie beim Fernsehkauf achten sollten. Je mehr Dimming-Zonen, desto besser.
- In Kombination mit der Paneltechnologie, 4K-Auflösung und moderner Bildverarbeitung lässt sich so ein beeindruckendes Bild erzielen.
Was ist der Input Lag beim Fernseher und warum ist er wichtig?
Der Input Lag (Eingangsverzögerung) gibt an, wie lange es dauert, bis die Eingabe vom Controller die Reaktion auf dem Fernsehbildschirm zeigt. Für Gamer ist ein niedriger Input Lag essentiell.
Input Lag beim Fernseher erklärt
Der Input Lag misst die Verzögerung zwischen Ihrer Controller-Eingabe und der Reaktion darauf im Spiel.
Diese Verzögerung wird durch die Signalverarbeitung im Fernseher verursacht.
Je niedriger der Input Lag, desto direkter und reaktionsschneller wird das Spielerlebnis.
Warum ist niedriger Input Lag wichtig?
In schnellen Spielen kommt es auf jeden Bruchteil einer Sekunde an. Hoher Input Lag bedeutet, dass zwischen Ihrer Controller-Aktion und der Ausführung im Spiel eine spürbare Verzögerung entsteht.
Dies kann die Reaktionsfähigkeit und Performance im Spiel stark beeinträchtigen, vor allem in wettbewerbsorientierten Multiplayer-Titeln.
Für gelegenheitliche Spiele ist Input Lag weniger kritisch. Kompetitive Gamer benötigen allerdings einen Fernseher mit möglichst niedrigem Input Lag.
Input Lag messen und vergleichen
Viele Fernseher-Tests messen den Input Lag. Gute Gaming-TVs erreichen mittlerweile Werte unter 20 ms.
Allerdings kann der Input Lag je nach Einstellung variieren. Aktivierte Bildverbesserungsfunktionen erhöhen meist den Input Lag.
Achten Sie daher beim Kauf auf Testwerte mit allen Bildoptimierungen deaktiviert. Nur so erfahren Sie den eigentlichen minimalen Input Lag Ihres neuen TVs.
Fazit
- Input Lag ist die Verzögerung zwischen Controller-Eingabe und Bildschirmausgabe beim Fernseher.
- Für schnelle Spiele und kompetitives Gaming ist ein sehr niedriger Input Lag essentiell.
- Informieren Sie sich daher vor dem Kauf über professionell gemessene Testwerte, um den optimalen Gaming-Fernseher zu finden.
Was ist OLED, QLED, Micro-LED und Mini-LED?
Bei der Auswahl eines neuen Fernsehers stoßen Sie auf eine Vielzahl von Displaytechnologien und Markennamen. Hier erklären wir die Unterschiede zwischen OLED, QLED, Micro-LED und Mini-LED.
OLED
OLED steht für “Organic Light Emitting Diode”. Das Besondere: Jedes einzelne Pixel ist selbstleuchtend. Deshalb kann jedes Pixel unabhängig ein- und ausgeschaltet werden.
Dies sorgt für unendlich hohen Kontrast mit echtem Schwarz und dadurch intensive Farben. OLED bietet zudem einen weiten Betrachtungswinkel.
Nachteile sind die begrenzte Helligkeit und bei älteren Modellen ein “Einbrennen” heller Objekte. Moderne OLED-TVs sind aber quasi einbrennsicher und ausreichend hell für den Heimgebrauch.
Vorteile von OLED:
- Hervorragender Kontrast und Schwarzwert
- Sehr gute Bildqualität
- Großer Betrachtungswinkel
Nachteile:
- Teurer als LCD
- Nicht so hell wie LED/QLED
QLED
QLED ist Samsungs Marketingbegriff für eine spezielle LCD-Technologie mit “Quantum Dot” Farbfilter. Anders als OLED besitzt QLED keine selbstleuchtenden Pixel.
QLED Fernseher nutzen wie gewöhnliche LCDs eine LED Hintergrundbeleuchtung und Flußkristalle zur Pixelsteuerung. Die Quantum Dots sorgen für eine sehr gute Farbdarstellung.
Vorteile von QLED:
- Sehr hohe Helligkeit
- Lebendige, intensive Farben
- Hoher Kontrast durch Local Dimming
Nachteile:
- Kein absolutes Schwarz wie OLED
- Seitlicher Blickwinkel eingeschränkt
Micro-LED
Bei Micro-LED handelt es sich um eine Weiterentwicklung der OLED-Technologie. Wie bei OLED ist jedes Pixel selbstleuchtend, allerdings werden anorganische LEDs verwendet.
Micro-LED vereint die Vorteile von OLED und LCD. Es verspricht exzellenten Kontrast mit echtem Schwarz, hohe Leuchtkraft und eine sehr lange Lebensdauer ohne Einbrennen.
Allerdings ist die Massenproduktion äußerst aufwendig, weswegen Micro-LED Fernseher bislang kaum verfügbar und sehr teuer sind.
Mini-LED
Mini-LED ist eine LCD-Variante mit besonders kleinen Dimmbaren LEDs in der Hintergrundbeleuchtung.
Im Gegensatz zu wenigen großen LEDs können mit Mini-LED Fernsehern mehrere Tausend winzige LED-Zonen angesteuert werden. Dies ermöglicht eine sehr präzise lokale Dimmfunktion.
Mini-LED kombiniert daher die hohe Helligkeit von LCD mit einer OLED-ähnlichen Kontrastwiedergabe. Schwarzbereiche werden sehr dunkel dargestellt, helle Partien leuchten intensiv.
Allerdings ist auch Mini-LED deutlich teurer als ein normaler LC-Fernseher. Die Technologie steckt zudem noch relativ am Anfang.
Vorteile von Mini-LED:
- Hoher Kontrastumfang
- Sehr gute Schwarz- und Spitzenhelligkeitswerte
- Gute Farbwiedergabe
Nachteile:
- Teurer als normale LCDs
- Noch nicht ausgereift
Fazit
OLED bietet das derzeit beste Bild, ist aber teuer. QLED von Samsung ist eine sehr gute und hellere Alternative. Micro-LED und Mini-LED gelten als Zukunftstechnologien, die OLED und LCD vereinen könnten.