Motion Blur Reduction sorgt für eine CRT-ähnliche Bewegungsschärfe durch backlight strobing, was ideal für wettbewerbsorientierte Spiele mit schneller Action ist.
Selbst wenn du eine schnelle CPU, eine leistungsstarke GPU und einen Gaming-Monitor mit hoher Bildwiederholfrequenz hast, bist du vielleicht nicht zufrieden mit der Leistung beim Spielen aufgrund der Bewegungsunschärfe.
Die effektivste Lösung, um Bewegungsunschärfe zu bekämpfen, ist ein Gaming-Monitor mit Motion Blur Reduction, vorausgesetzt, er hat auch eine schnelle Pixel-Reaktionszeit.
Einige Gaming-Monitore bieten eine Technologie zur Reduzierung der Bewegungsunschärfe, die die Bewegungsklarheit durch Stroboskoplicht verbessert.
Sie können diese Funktion im OSD-Menü (On-Screen Display) des Monitors aktivieren.
Je nach Monitor ist sie unter verschiedenen Bezeichnungen zu finden, z. B. ULMB, ELMB, 1ms MPRT, MBR, DyAc, LightBoost, PureXP, Aim Stabilizer, usw.
Was ist Motion Blur Reduction?
Kurz gesagt
Bei aktivierter Motion Blur Reduction blendet der Monitor das Hintergrundlicht stroboskopartig ein und aus, um eine CRT-ähnliche Bewegungsschärfe zu erzeugen, was für wettbewerbsorientierte Spiele perfekt ist.
Du kannst Motion Blur Reduction im OSD-Menü des Gaming-Monitors ein- und ausschalten.
Unterschiedliche Monitor-Modelle haben verschiedene Markennamen für diese Technologie:
- NVIDIAs ULMB (Ultra Low Motion Blur) und ULMB 2
- NVIDIAs LightBoost
- BenQs DyAc (Dynamic Accuracy) und DyAc+
- ASUS Extreme Low Motion Blur (ELMB)
- LGs 1ms Motion Blur Reduction
- Samsungs 1ms MPRT (Moving Picture Response Time)
- ViewSonics PureXP
- Gigabytes Aim Stabilizer
NVIDIAs LightBoost Technologie
NVIDIAs LightBoost-Technologie ist veraltet und nur noch in älteren Monitoren verfügbar, wohingegen ULMB nur in bestimmten G-SYNC-Gaming-Monitoren zu finden ist.
Wann sollte man Motion Blur Reduction nutzen?
Die Qualität von Motion Blur Reduction hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich deines System-Setups, des Monitors, des Videospiels, der Bild-/Treiber-Einstellungen und der MBR-Implementierung selbst.
Ehrlich gesagt wird das Aktivieren des backlight strobing nicht immer das Spiel flüssiger erscheinen lassen.
Spiele sehen am besten aus, wenn deine Bildwiederholfrequenz größer oder gleich deiner Framerate ist.
Dies zu erreichen kann schwierig sein, da die meisten Motion Blur Reduction-Technologien nicht gleichzeitig mit FreeSync oder G-SYNC funktionieren.
ASUS ELMB-Sync
ASUS’ ELMB-Sync war die erste MBR-Technologie, die gleichzeitig VRR und MBR unterstützt.
Theoretisch bekommst du so ein Spielerlebnis ohne Tearing, Ruckeln oder Bewegungsunschärfe.
Allerdings ist die Technologie auf den meisten Monitoren nicht gut genug abgestimmt, so dass es zu viel strobe crosstalk (Doppelbilder) und/oder Pixel Overshoot kommt, wie z.B. beim ASUS VG259QM.
Andere Sync-Technologien
Folglich musst du dich entscheiden zwischen bestmöglicher Bewegungsschärfe mit MBR oder flüssigem Spielen ohne Ruckler und Tearing mit FreeSync/G-SYNC bei minimaler Eingabeverzögerung.
Gigabytes Aim Stabilizer Sync und MSIs MPRT-Sync Technologie erlauben ebenfalls die gleichzeitige Nutzung von backlight strobing und FreeSync/G-SYNC auf unterstützten Monitoren.
Einstellungsempfehlungen
Viele Gamer verwenden V-Sync, um die Bildwiederholfrequenz des Monitors mit der Framerate der GPU zu synchronisieren, um die besten Ergebnisse beim Einsatz von backlight strobing zu erzielen. Allerdings führt dies zu Eingabeverzögerungen.
Um die Eingabeverzögerung durch V-Sync zu verringern, sollte man die Framerate mit RTSS (Rivatuner Statistics Server) auf die maximale Bildwiederholfrequenz abzüglich 0,01 begrenzen.
Zuerst muss man die exakte Bruchteil-Bildwiederholfrequenz des Monitors kennen. Wenn man z.B. einen 144Hz-Monitor hat, kann die tatsächliche Frequenz 143,992Hz betragen. In diesem Fall sollte man die FPS auf 143,982 (143,992 – 0,01) begrenzen.
Diese Methode funktioniert nur, wenn die GPU eine konstante Framerate nahe der Bildwiederholfrequenz halten kann. Wenn man z.B. keine konstanten 144 FPS halten kann, sollte man die Bildwiederholfrequenz auf 120Hz reduzieren.
Generell funktioniert backlight strobing am besten bei einer niedrigeren Bildwiederholfrequenz als der maximalen Bildwiederholfrequenz des Monitors (z.B. 120Hz strobing auf einem 144Hz Monitor).
Nachteile
Ein Nachteil von MBR (neben der Unmöglichkeit, VRR auf den meisten Monitoren zu nutzen) ist die reduzierte Bildhelligkeit.
Einige backlight strobing Techniken bieten zusätzliche Einstellungen wie “ULMB Pulse Width”, um die Häufigkeit des backlight strobing manuell anzupassen. So kann man das optimale Verhältnis zwischen Bildhelligkeit und Bewegungsschärfe finden.
Manche Gaming-Monitore bleiben auch mit aktiviertem MBR recht hell, während andere für ein angenehmes Spielerlebnis zu dunkel werden. Leider geben die Hersteller normalerweise nicht die maximale Helligkeit beim aktivierten MBR an, so dass man sich auf Testberichte verlassen muss.
Schließlich sei erwähnt, dass beim backlight strobing Bildflimmern entsteht, das für das menschliche Auge jedoch unsichtbar ist. Dennoch können empfindliche Nutzer nach längerem Gebrauch Kopfschmerzen bekommen.
Blur Busters Approved Zertifizierung
Gaming-Monitore mit der “Blur Busters Approved” Zertifizierung sind von Blur Busters getestet und abgestimmt, um eine hohe Qualität der Backlight-Strobing-Technologie zu gewährleisten. Die Zertifizierung steht für:
- Bessere Farbqualität bei aktivem MBR
- Weniger strobe crosstalk (Doppelbilder)
- Manuelle Anpassung der Backlight-Strobing-Frequenz
- Aufwertbar via Firmware
- Mehr Bildwiederholfrequenz-Optionen für MBR
- Bessere MBR-Performance bei niedrigeren Bildwiederholfrequenzen für Monitore mit höheren nativen Frequenzen (z.B. 144Hz Monitor mit 120Hz Strobing)
Der ViewSonic XG270 1080p 240Hz IPS-Monitor war der erste mit der Zertifizierung für die PureXP MBR-Technologie. Viele vergleichen die Bewegungsschärfe des ViewSonic XG270 bei 120Hz Strobing mit alten CRT-Displays wie dem Sony FW900.
Blur Busters Approved 2.0
Die zweite Version des Programms erlaubt Strobing (inkl. Single Strobing) bei jeder benutzerdefinierten Auflösung/Bildwiederholfrequenz ab 60Hz bis zur maximalen Frequenz des Monitors. Es wird auch Software zur Feinabstimmung der Einstellungen hinzugefügt.
Ziel ist es, die Eingabeverzögerung so niedrig wie möglich zu halten.
Der ViewSonic XG2431 ist der erste Monitor mit dieser Zertifizierung und bietet hervorragende Leistung!
NVIDIA ULMB 2
NVIDIAs ULMB Backlight-Strobing-Technologie ist auf einigen G-SYNC-Monitoren verfügbar und bietet normalerweise gute Leistung mit anpassbarer pulse width und respektabler Helligkeit.
Die neue ULMB 2-Zertifizierung hebt dies auf die nächste Stufe mit strengeren Abstimmungen und Anforderungen:
- Backlight-Strobing muss bei maximaler Bildwiederholfrequenz des Monitors unterstützt werden
- Mindestens 250 cd/m2 Helligkeit
- Effektive Bewegungsschärfe von > 1000Hz (d.h. mind. 250Hz Bildwiederholfrequenz)
- Minimaler strobe crosstalk
Fazit
Motion Blur Reduction sorgt für CRT-ähnliche Bewegungsschärfe durch stroboskopisches Einblenden des Hintergrundlichts – ideal für wettbewerbsorientierte Spiele.
Die Implementierungen und der Nutzen variieren je nach Monitor.
Am besten funktioniert es bei niedrigeren Bildwiederholfrequenzen und mit Tuning durch Zertifizierungen wie Blur Busters Approved.