Ultrawide-Monitore erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch lohnt sich die Investition in einen solchen Monitor mit 21:9 oder 32:9 Seitenverhältnis überhaupt?
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Ultrawide-Monitore wissen müssen und ob dieser Monitor-Typ der richtige für Sie ist.
Was sind die Vorteile von Ultrawide-Monitoren?
Im Vergleich zu herkömmlichen 16:9 Widescreen-Monitoren bieten Ultrawide-Monitore mit 21:9 oder 32:9 Seitenverhältnis mehr Bildfläche in der Horizontalen. Die Vertikale bleibt dabei gleich, das heißt ein Ultrawide-Monitor mit der gleichen Diagonale ist breiter, aber nicht höher als ein 16:9 Modell.
Hier ein Überblick über gängige Ultrawide-Größen und ihr Vergleich zu 16:9 Monitoren:
- 30″ 21:9 – entspricht in der Höhe 24″ 16:9, aber ~33% breiter
- 34″ 21:9 – entspricht in der Höhe 27″ 16:9, aber ~33% breiter
- 38″ 21:9 – entspricht in der Höhe 30″ 16:9, aber ~33% breiter
- 40″ 21:9 – entspricht in der Höhe 32″ 16:9, aber ~33% breiter
- 49″ 32:9 – entspricht zwei nebeneinander stehenden 27″ 16:9 Monitoren
- 43″ 32:9 – entspricht zwei nebeneinander stehenden 24″ 16:9 Monitoren
Produktivität und Multitasking
Für die Arbeit am PC und Multitasking sind Ultrawide-Monitore ideal. Sie bieten deutlich mehr Bildfläche für das Aufteilen in mehrere Fenster und das gleichzeitige Bearbeiten verschiedener Dokumente und Programme.
Ab 34″ empfehlen sich die Monitore mit 1440p Auflösung, damit Schriften scharf dargestellt werden. Ultrawides in dieser Größe kosten etwa so viel wie ein einzelner 27″ 16:9 Monitor mit WQHD-Auflösung. Sie bieten also mehr Fläche für’s Geld.
Größere Modelle jenseits der 38″ sind allerdings deutlich teurer und lohnen sich rein für die Produktivität eher nicht.
Videowiedergabe
Filme im 21:9 Kinoformat mit Seitenverhältnissen zwischen 2,35:1 und 2,4:1 machen sich auf 21:9 Monitoren besonders gut, da hier das Bild den ganzen Schirm ausfüllt. Bei 16:9 Displays bleiben oben und unten schwarze Balken.
Auf 32:9 Monitoren gibt es kaum Inhalte in dieser Breite. Filme und Serien haben hier links und rechts schwarze Balken. Über Zoomen oder Strecken lässt sich das Bild aber ausfüllen.
Foto- und Videobearbeitung
Für die Bildbearbeitung braucht man einen Monitor mit gutem Farbumfang und idealerweise Werkskalibrierung. Ultrawide Displays mit IPS Panel und sRGB oder AdobeRGB Abdeckung eignen sich daher auch für die Fotobearbeitung.
In der Videobearbeitung haben die breiteren Monitore Vorteile, da mehr der Timeline sichtbar ist.
Für reine Fotobearbeitung sind aber günstigere 16:9 4K Monitore mit guten Farbwerten oft die bessere Wahl.
Ultrawide-Monitore zum Zocken
Konsolen unterstützen Ultrawide-Auflösungen nicht nativ. Bilder müssen gestreckt oder zurechtgeschnitten werden. Ultrawide eignet sich daher nicht für Konsolen.
Am PC kommt es auf die Spiele an. Viele neue Titel unterstützen 21:9 nativ. Bei älteren lassen sich mit Mods oder Hex-Editing Ultrawide-Fixes nachrüsten.
Der breitere Sichtbereich sorgt für mehr Immersion in Rollenspielen und Adventures. Für E-Sports-Titel wie Valorant ist das eher nachteilig.
Zu große Monitore sind für schnelle Shooter ungeeignet, da man zu weit blicken muss. Wettbewerbsgamer bevorzugen 24-27″ 16:9 Monitore.
Für Story-getriebene Singleplayer-Spiele macht ein Ultrawide-Monitor mit über 30″ aber Sinn und sorgt für mehr Spielspaß.
Paneltypen von Ultrawide-Monitoren
VA-Panel
Viele günstigere Ultrawide-Monitore setzen auf VA-Panels.
Vorteile von VA:
- Hoher Kontrast und tiefe Schwarztöne
- Gute Reaktionszeiten möglich
Nachteile:
- Blickwinkelabhängige Farbdarstellung
- Langsameres Schaltverhalten der Pixel
VA eignet sich für Multimedia, Spiele und Heimkino. Für Bildbearbeitung sollte ein IPS-Panel gewählt werden.
IPS-Displays
Hochwertige Ultrawide-Monitore für Profis nutzen IPS-Technik.
Vorteile von IPS:
- Sehr gute Farbtreue und Blickwinkelstabilität
- Hohe Bildschärfe
Nachteile:
- Niedrigerer Kontrast als VA
- Langsamere Reaktionszeiten
Für Foto- und Videobearbeitung sind IPS-Ultrawides mit großem Farbraum ideal. Auch für Spiele und Filme geeignet.
G-Sync und FreeSync
Viele neue Ultrawide-Monitore bieten G-Sync oder FreeSync. Diese Technologien sorgen für ein ruckelfreies Spielerlebnis ohne Tearing-Effekte, wenn die FPS der Grafikkarte unterhalb der maximalen Bildwiederholfrequenz des Monitors liegen.
G-Sync funktioniert nur mit Nvidia-Grafikkarten, FreeSync nur mit AMD. Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile.
Fazit: Lohnen sich Ultrawide-Monitore?
Ultrawide-Monitore bieten gegenüber 16:9 Displays mehr Bildfläche für Multitasking und ein besseres Film- und Spielerlebnis.
Ab 34″ mit 1440p sind sie eine kostengünstige Alternative für die Arbeit, vorausgesetzt die genutzten Programme unterstützen 21:9.
Für Spiele und Filme sorgen sie für mehr Immersion. Kompetitives Gaming ist auf kleineren 16:9 Modellen allerdings besser aufgehoben.
Wer Wert auf hohe Bildqualität und Farbtreue legt, sollte ein IPS-Modell wählen. Günstigere VA-Panel eignen sich auch sehr gut für Spiele und Filme.
Insgesamt bieten Ultrawide-Monitore also einige Vorteile, allerdings ist die Modellauswahl noch überschaubar und nicht alle Inhalte unterstützen das breite Format optimal.