In den letzten Jahren sind Monitore mit gebogenem Bildschirm auf den Markt gekommen und haben für viel Aufsehen gesorgt. Im Vergleich zu herkömmlichen flachen Monitoren versprechen sie ein intensiveres Seherlebnis und mehr Immersion.
Aber halten gekrümmte Monitore auch, was sie versprechen? Und für wen lohnen sie sich wirklich? In diesem Artikel betrachten wir die Vor- und Nachteile von gekrümmten Monitoren im Vergleich zu flachen Modellen.
Wenn Sie sich für einen Ultrabreitbildschirm interessieren, empfehlen wir Ihnen unbedingt ein gebogenes Modell.
Was die Widescreen-Monitore angeht, ist es eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Was bedeuten die Krümmungsradien?
Bevor wir auf die Unterschiede zwischen gekrümmten und flachen Monitoren eingehen, müssen wir zunächst klären, was die Angaben zu den verschiedenen Krümmungsradien wie z.B. 1000R, 1500R, 3800R etc. bedeuten.
Der Krümmungsradius gibt an, wie stark die Krümmung des Bildschirms ist. Je niedriger die Zahl vor dem „R“ ist, desto stärker ist die Krümmung. 1500R bedeutet beispielsweise, dass der Radius 1500 mm, also 1,5 Meter beträgt. Würde man mehrere 1500R Monitore zu einem Kreis zusammensetzen, hätte dieser einen Radius von genau 1,5 Metern.
Zusätzlich gibt der Krümmungsradius einen Hinweis auf den optimalen Betrachtungsabstand. Bei einem Monitor mit 2000R Krümmung profitiert man vollständig von der Krümmung, wenn man nicht weiter als 2 Meter vom Bildschirm entfernt sitzt.
Warum machen gekrümmte Monitore mehr Sinn als gekrümmte Fernseher?
Gekrümmte Fernseher haben in der Regel eine sehr schwache Krümmung von etwa 4000R. Bei gekrümmten Monitoren ist die Krümmung dagegen viel stärker und liegt oft bei nur 1500R. Das macht auch Sinn, da man vor einem Monitor viel näher sitzt als vor einem Fernseher.
Bei Fernsehern ist aber genau dies das Problem: Um die Krümmung optimal auszunutzen, muss man genau vor der Mitte sitzen, was bei mehreren Zuschauern kaum möglich ist. Zuschauer an den Rändern des Raums können aufgrund der Krümmung zudem nicht den gesamten Bildschirm einsehen.
Aus diesen Gründen lohnt sich für die meisten ein gekrümmter Fernseher nicht. Bei Monitoren treten diese Probleme dagegen nicht auf, da immer nur eine Person genau vor dem Bildschirm sitzt. Zudem sind gekrümmte Monitore nicht unbedingt teurer als flache Modelle.
Wie nützlich ist die Krümmung bei verschiedenen Monitor-Größen?
Wie sinnvoll die Krümmung ist, hängt stark von der Bildschirmgröße ab. Bei kleinen 24″ oder 27″ Monitoren mit einer Krümmung von 1500R oder 1800R ist der Effekt aufgrund der geringen Größe kaum spürbar.
Erst ab 32″ und aufwärts wird die Krümmung deutlicher sichtbar, vor allem wenn sie 1500R oder stärker ist. Trotzdem ist die Krümmung bei 16:9 Monitoren nicht zwingend notwendig.
Man sollte einen 24″ bis 32″ Monitor mit 16:9 Format nicht aufgrund der Krümmung kaufen, es sei denn man ist auch ansonsten von den Eigenschaften überzeugt.
Welche Vorteile bieten gekrümmte Monitore?
Erst bei ultrabreiten Monitoren mit 21:9 oder 32:9 Format wird die Krümmung fast unverzichtbar, um ein immersives Bild zu erreichen. Durch die zusätzliche Breite werden die Ränder des Screens durch die Krümmung näher an den Betrachter herangezogen und das Sichtfeld wird besser abgedeckt.
Dies sorgt für mehr Bildtiefe, da man ohne Kopf- oder Augenbewegungen mehr des Screens sehen kann. Verzerrungen an den Rändern werden eliminiert. Insgesamt wird das Bild dadurch immersiver und die Augen ermüden weniger.
Was sind mögliche Nachteile von gekrümmten Monitoren?
Der Hauptnachteil der Krümmung sind die schlechteren Blickwinkel. Ohne genau vor der Mitte des Bildschirms zu sitzen, kann das Bild verfälscht erscheinen.
Wenn man den Monitor z.B. vom Bett aus betrachten möchte, kann bei VA-Panels mit ohnehin schlechteren Blickwinkeln als IPS die Bildqualität deutlich leiden, abhängig von Größe und Krümmung des Monitors.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Eignung für professionelle Anwendungen wie 3D-Modellierung oder CAD. Solange die Krümmung nicht zu stark ausfällt, sollte dies aber kein Problem darstellen.
Fazit: Worauf sollte man beim Kauf achten?
Am wichtigsten ist immer die Panel-Qualität selbst. Für professionelle Anwender empfehlen sich IPS-Panele für die besten Farben und Blickwinkel – diese sind bei 16:9 Monitoren fast immer flach.
Professionelle Ultrawide-Modelle haben deshalb nur eine sehr schwache Krümmung, um Verzerrungen zu vermeiden ohne aber die Objekte an den Seiten zu strecken.
Für Gaming und Multimedia/Alltags-Nutzung empfehlen wir bei 21:9 oder 32:9 Format einen gekrümmten Monitor, vor allem ab 34″ – es gibt aber auch gute flache Modelle.
Bei 16:9 widescreens ist es Geschmackssache. Die Krümmung bringt Vorteile für Immersion und Komfort, ist aber kein Muss. Entscheidende Faktoren sind Panel, Auflösung, Bildwiederholrate und weitere Features.