G-Sync ist eine Technologie von Nvidia, die für eine syncronisierte Bildwiederholfrequenz zwischen Grafikkarte und Monitor sorgt. Dadurch wird Tearing verhindert und die Performance verbessert. Aber G-Sync Module in Monitoren machen diese auch teurer. Lohnt sich die Investition also?
Die Entscheidung, ob sich ein G-SYNC-Monitor lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem Ihre PC-Konfiguration und Ihr Budget, die verfügbaren FreeSync-Monitor-Alternativen und die gewünschte Auflösung/Frequenzwiederholrate.
Was ist G-Sync?
G-Sync ist eine Adaptive Sync Technologie, die von Nvidia entwickelt wurde. Sie sorgt durch eine Variable Bildwiederholfrequenz (VRR) dafür, dass die Grafikkarte und der Monitor immer mit der gleichen Frequenz arbeiten.
Dadurch wird Tearing verhindert, also das Auseinanderreißen von einzelnen Bildern. Stattdessen zeigt der Monitor immer das komplette Bild an. Außerdem passt sich die Frequenz dynamisch an die Bildrate der Grafikkarte an.
Bei niedrigeren FPS wird sie heruntergesetzt, sodass trotzdem ein flüssiges Bild entsteht. Das sorgt für eine deutlich bessere Performance.
So funktioniert G-Sync
Im Gegensatz zu FreeSync von AMD basiert G-Sync auf einer dedizierten Hardware-Lösung. In G-Sync Monitoren ist ein zusätzliches G-Sync Modul verbaut. Dieses kommuniziert direkt mit der Grafikkarte und regelt die Bildwiederholrate.
AMD’s FreeSync läuft dagegen über die Adaptive Sync Protokolle von DisplayPort und HDMI. Hier ist keine zusätzliche Hardware nötig. Allerdings ist die Leistung von G-Sync in der Regel etwas besser.
Vor- und Nachteile von G-Sync
G-Sync bietet einige Vorteile, aber das Modul treibt auch die Kosten für Monitore in die Höhe. Hier die wichtigsten Pros und Cons:
Vorteile
- Verhindert Tearing sehr zuverlässig
- Dynamische Anpassung der Bildrate für flüssige Performance
- Unterstützt üblicherweise einen großen VRR-Bereich von 1-144Hz und mehr
- Gute Implementierung von Overdrive für schnelle Reaktionszeiten
- Unterstützt hdr und hohe Bildwiederholraten (bis 360Hz)
- Hervorragende Kompatibilität mit Nvidia Grafikkarten
Nachteile
- G-Sync Module machen Monitor teurer (Aufpreis von $100-$200)
- Nur für Nvidia GPUs, keine Kompatibilität mit AMD
- Kein Support für HDMI 2.1 (bisher)
- Teilweise Probleme mit Input Lag und Overdrive
Lohnt sich G-Sync für Full HD Gaming?
Bei Full HD Monitoren mit 1080p Auflösung lohnt sich G-Sync in der Regel nicht. Moderne Spiele laufen mit starken Grafikkarten eigentlich immer mit sehr hohen Framerates über 100 FPS in FHD.
Daher ist Adaptive Sync hier nicht so wichtig. Wichtiger sind Merkmale wie:
- Hohe Bildwiederholfrequenz (144Hz, 240Hz oder 360Hz)
- Schnelle Reaktionszeit für geringen Input Lag
- Gute Implementierung von Motion Blur Reduction
G-Sync Monitore mit 1080p sind meistens teurer als gleichwertige G-Sync kompatible Modelle. Zum Beispiel kostet der 1080p 360Hz Dell Alienware AW2521H mit G-Sync Modul um die $400.
Der Acer Nitro XV252QF ist praktisch identisch, unterstützt aber “nur” FreeSync und kostet $100 weniger.
Ausnahmen sind 1080p Monitore mit sehr hohen Refreshraten bis 360Hz. Hier sind oft nur G-Sync Modelle verfügbar. Wenn man unbedingt so eine hohe Rate will, kann sich G-Sync also lohnen.
G-Sync oder FreeSync für WQHD Gaming?
In der populären WQHD Auflösung (2560 x 1440) ist G-Sync eine interessante Option. Allerdings sind auch hier die FreeSync Alternativen oft die bessere Wahl:
- Für 144Hz lohnt sich G-Sync nicht. Modelle wie der Acer VG272U bieten ähnliche Features für weniger Geld.
- Bei 240Hz+ Monitoren kann sich G-Sync lohnen. Es gibt kaum FreeSync Modelle mit so hohen Raten.
Ein gutes Beispiel ist der Asus ROG Swift PG279QM mit 1440p und 240Hz. Die G-Sync Variante kostet ca. $799, während der FreeSync HP Omen 27i mit ähnlicher Ausstattung nur $599 kostet.
Allerdings bietet der Asus ein besseres hdr und leicht schnellere Reaktionszeit. Für Wettbewerbsgamer, die das Maximum herausholen wollen, kann sich der Aufpreis also lohnen.
Das gilt auch für die neuen 1440p 360Hz G-Sync Displays wie den Asus PG27AQN. Hier gibt es noch keine FreeSync Alternative.
G-Sync Monitore für 4K Gaming
In der hohen 4K Auflösung sind höhere Bildraten schwieriger zu erreichen. Meistens liegt die Framerate zwischen 60 und 100 FPS. G-Sync macht also Sinn für flüssiges Spielen.
Allerdings sind 4K G-Sync Gaming Monitore sehr teuer. Für normale SDR Monitore empfehlen wir FreeSync Modelle:
- Gigabyte M32U für 32″ 4K 144Hz Gaming
- Acer XB273K für 27″ 4K 144Hz Gaming
Bei 4K hdr Monitoren können sich die teuren G-Sync Modelle dagegen lohnen. Zum Beispiel der Asus PG32UQX mit G-Sync Ultimate. Kostet zwar $2500, bietet dafür aber echtes hdr6000 mit 1152 Dimming Zonen.
Die günstigeren FreeSync Alternativen wie der Gigabyte Aorus FO48U haben nur ein hdr1000 und keine lokale Dimmfunktion.
Für enthuslastische PC Gamer, die das Beste vom Besten wollen, kann sich ein Premium G-Sync 4K Monitor also lohnen.
G-Sync für Ultrawide Gaming Monitore
Bei ultrabreiten Monitoren mit 21:9 Format ist G-Sync üblicherweise keine gute Wahl. Grund sind die hohen Preise:
- Für 3440 x 1440 Ultrawides ab 144Hz eignen sich eher FreeSync Monitore wie der Xiaomi Mi Curved Gaming Monitor 34″
- Bei 3840 x 1600 Modellen wie dem LG 38GN950 ist die FreeSync Variante ebenfalls die bessere Wahl.
Eine Ausnahme sind die neuen Ultrabreiten OLED Monitore von Alienware und LG. Hier ist das G-Sync Modul seinen Preis tatsächlich wert. Durch die hohen Kontraste profitiert OLED enorm von der variable Bildwiederholrate.
- Alienware AW3423DW mit QD-OLED ist derzeit der beste Ultrawide Gaming Monitor
Es bleibt also festzuhalten, dass bei Ultrawides nur bei OLED G-Sync empfehlenswert ist. Ansonsten sollte man eher zu FreeSync Modellen greifen.
Fazit – Lohnt sich G-Sync?
Ob sich G-Sync lohnt, hängt stark von der gewünschten Auflösung und Bildwiederholfrequenz ab. Auch persönliche Präferenzen und das verfügbare Budget spielen eine Rolle.
Als Faustregel gilt:
- Bei Full HD ist G-Sync selten sinnvoll. Es gibt gute FreeSync Alternativen.
- WQHD Gaming mit höheren Raten ab 240Hz kann von G-Sync profitieren.
- Für 4K Gaming lohnen sich eher FreeSync Monitore. Ausnahme sind teure 4K hdr Modelle.
- Bei Ultrawides lohnt sich G-Sync eigentlich nur in Verbindung mit OLED Panel.
Wer bereit ist, mehr Geld in einen Gaming Monitor zu investieren, kann von der überlegenen G-Sync Technologie profitieren. Die meisten Gamer sind aber auch mit günstigeren FreeSync Monitoren gut bedient.